TÜV-Prüfung von Kolbenkompressoren: Sicherheit und gesetzliche Pflicht
Kolbenkompressoren sind in Werkstätten, Produktionsstätten und auf Baustellen unverzichtbar. Sie liefern zuverlässig Druckluft für Maschinen und Werkzeuge. Auch Druckbehälter an Kolbenkompressoren unterliegen der Prüfpflicht, da sie als überwachungsbedürftige Anlagen gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und Druckgeräterichtline (DGRL) eingestuft sind und durch den wechselnden Druck- und Lastbetrieb ein erhöhtes Gefährdungspotenzial aufweisen. Zudem können Korrosion, Materialschäden und Defekte an sicherheitsrelevanten Bauteilen die Betriebssicherheit wesentlich beeinträchtigen. Genau deshalb ist die Prüfung durch ZÜS (TÜV, DEKRA, GTÜ) gesetzlich vorgeschrieben.
Was bedeutet das konkret für den Betreiber?
Kompressoren arbeiten mit hohen Drücken, die im Falle eines Versagens schwerwiegende Schäden verursachen können. Sicherheitsventile, Schweißnähte oder Kondensatableiter sind typische Schwachstellen, die regelmäßig kontrolliert werden müssen. Somit sind Druckbehälter von ortsveränderlichen Anlagen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zwingend zu berücksichtigen. Die Prüfung ist deshalb keine Formalität, sondern entscheidend für die Betriebssicherheit.
Hierbei ist zu beachten, dass nicht zur ZÜS-Prüfen, sondern auch eine befähigte Person bestimmte regelmäßige Prüfungen übernehmen darf. Dies betrifft insbesondere die laufenden Kontrollen, die ergänzen zu den gesetzlich vorgeschriebenen Prüfintervallen stattfinden.
Sie bringt drei wesentliche Vorteile:
- Schutz von Mitarbeitern und Anlagen, da Gefahren frühzeitig erkannt werden
- Rechtskonformität, weil die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden
- keine ungeplanten Ausfälle, da Defekte und Stillstände vermieden werden
Welche Prüfarten gibt es und wie oft müssen sie stattfinden?
Im Wesentlichen unterscheidet man drei Prüfarten.
- Die äußere Prüfung findet alle zwei Jahre statt und konzentriert sich auf sichtbare Schäden oder Korrosion.
- Die innere Prüfung wird spätestens alle fünf Jahre durchführt: hier öffnet der Prüfer den Behälter, untersucht die Wandstärken und kontrolliert schwer einsehbare Stellen.
- Die Festigkeitsprüfung erfolgt in der Regel alle zehn Jahre, wobei der Behälter mit Wasser befüllt wird, dann mit einem erhöhten Prüfdruck beaufschlagt wird, um die Belastbarkeit nachzuweisen. Die genauen Intervalle hängen immer von Druck, Volumen und Nutzung der Anlage ab.
Die genauen Intervalle hängen immer von Druck, Volumen und Nutzung der Anlage ab. Für gewerbliche Betreiber gelten hierbei besonders strenge Anforderungen an die Dokumentation und die Nachvollziehbarkeit der Prüfungen.

Welche Anforderungen gelten für stationäre Kolbenkompressoren?
Stationäre Kompressoren sind meist großvolumig und laufen viele Stunden täglich. Hier achten Prüfer insbesondere auf
- den Zustand des Druckbehälters
- die Schweißnähte
- die Manometer
- die Funktion der Sicherheitsventile
- sowie die Druckschaltereinstellungen.
Auch der Aufstellort ist relevant: Räume müssen ausreichend belüftet sein, um Überhitzung zu vermeiden. Besonders kritisch ist das Kondensatmanagement. Wenn das Wasser im Behälter nicht regelmäßig abgelassen wird, kann sich Rost bilden, der die Wandstärke gefährlich reduziert. Her schaffen Kondensatableiter Abhilfe.
Wie werden Druckbehälter geprüft, die fest an Maschinen angebracht sind?
Bei integrierten Behältern, z.B. in CNC-Anlagen oder Verpackungsmaschinen, gelten besondere Regeln. Diese Behälter werden nicht isoliert betrachtet, sondern als Bestandteil des Gesamtsystems Maschine geprüft. Da sie häufig schwer zugänglich sind, greifen Prüfer auf zerstörungsfreie Prüfmethoden wie Ultraschallmessung oder Endoskopie zurück. Die Prüffristen richten sich hier weniger nach festen Zeitintervallen, sondern stärker nach den Betriebsstunden und Belastungszyklen. Sämtliche Ergebnisse werden im Maschinenlogbuch dokumentiert.
FAZIT
Wie bleiben Betreiber dauerhaft auf der sicheren Seite?
Betreiber sollten Kompressoren regelmäßig selbst kontrollieren, Kondensat ablassen, Sicherheitsventile prüfen und alle Wartungen dokumentieren. Sicherheitsrelevante Ersatzteile sollten vorrätig sein, und Mitarbeiter geschult, um Gefahren frühzeitig zu erkennen. Die Prüfung bildet die Grundlage für einen sicheren Betrieb. Wer Anlagen kontinuierlich prüft, wartet und dokumentiert, verlängert deren Lebensdauer, vermeidet Ausfälle und schützt Mitarbeiter sowie Betrieb. Die Verantwortung für die Einhaltung aller Prüf- und Überwachungspflichten liegt stets beim Betreiber.
Wie FILCOM Betreiber bei der Prüfung unterstützt!
Mit langjähriger Erfahrung in der Drucklufttechnik unterstützen wir Betriebe dabei, ihre Kolbenkompressoren sicher und rechtskonform zu betreiben.
- Beratung und Gefährdungsbeurteilung: Wir helfen bei der Einstufung Ihrer Anlagen und bei der Festlegung passender Prüfintervalle.
- Vorbereitung auf TÜV-Prüfungen: Unsere Experten prüfen Ihre Kompressoren vorab, damit Beanstandungen vermieden werden.
- Wartung und Service: Durch regelmäßige Inspektionen und den Austausch sicherheitsrelevanter Bauteile stellen wir sicher, dass Ihre Anlage jederzeit einsatzbereit ist.
- Dokumentationsunterstützung: Wir sorgen dafür, dass alle Nachweise vollständig und jederzeit verfügbar sind - ein entscheidender Punkt bei jeder Prüfung.
So wird aus der gesetzlichen Pflicht ein klarer Mehrwert: für mehr Sicherheit und eine längere Lebensdauer Ihrer Anlagen.
Über den Autor
Wilfried Leitenberger ist Geschäftsführer bei der FILCOM GmbH und langjähriger Spezialist für Drucklufttechnik und Arbeitssicherheit. Er begleitet seit vielen Jahren Kunden bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und der Vorbereitung auf TÜV-Prüfungen. Durch seine praxisnahe Beratung kennt er die Herausforderungen im Alltag von Handwerksbetrieben und Industrieunternehmen und vermittelt komplexe Themen klar und verständlich.

Wilfried Leitenberger
Geschäftsführer FILCOM GmbH
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